Seit 2014 veranstaltet das Netzwerk politik|atelier e.V. in regelmäßigen Abständen inter- und transkulturelle Poetry Slams außer Konkurrenz. Das Besondere an dem Projekt: Die vorgestellten Texte erarbeiten die Projektteilnehmenden unmittelbar vor ihrem Auftritt gemeinsam während einer mehrtägigen Schreibwerkstatt. Professionelle Unterstützung erfahren die zumeist ohne jegliche Vorerfahrung Mitwirkenden dabei von einem professionellen Team von Schreib-, Sprach- und Performancetrainern. Die intensive Zusammenarbeit kulminiert anschließend in einer öffentlichen Aufführung.
Im Unterschied zu konventionellen Poetry Slam-Formaten ist der Wettbewerbsgedanke beim „Culture Slam“ ausgeklammert. Stattdessen geht es um die dialogische Auseinandersetzung mit Themen wie kulturelle Identität, Integration und Pluralität. Im Sinne gesamtgesellschaftlicher Teilhabe will das Projekt Räume schaffen, in welchen auch marginalisierte Menschen ihre Stimme nutzen, um soziokulturelle und politische Diskurse aktiv mitzugestalten.
In der Verbindung von partizipativen Gestaltungsmöglichkeiten und kreativer Ausdrucksform veranschaulicht die Projektreihe „Culture Slam“ exemplarisch das inhaltliche und methodische Selbstverständnis des Vereins – politik|atelier. Konzeptionell zeichnet sich das Format durch große Flexibilität hinsichtlich Zielgruppen und Themensetzung aus. Hinsichtlich Alter, Geschlecht und Herkunft der Teilnehmenden wirkt der Verein auf eine möglichst heterogene Zusammensetzung der Gruppen hin.
In der Vergangenheit haben Culture Slams mit der Beteiligung von Migranten, Menschen mit Fluchterfahrung und Jugendlichen stattgefunden.
Kooperationspartner
Veranstaltungen und Auftritte (Auszug)
Das Netzwerk politik|atelier e.V. führt im Jahr 2018 bereits zum fünften Mal seinen interkulturellen Poetry Slam durch: Mit freundlicher Unterstützung des Bonner Pantheon Theaters findet der Culture Slam in diesem Jahr unter dem Motto "Von weit gekommen..." statt. Am 04. September 2018 wird ein Ensemble von Künstler*innen aus der Region vier junge Geflüchtete aus Syrien, Nigeria und Afghanistan porträtieren. Dabei sind die Farben, mit denen sie die Lebenswege der Jugendlichen auf der Bühne des renommierten Pantheon Theaters nachzeichnen, so vielfältig wie deren Geschichten. Die performative Palette der Vorstellung reicht von Malerei über Poetry Slam und musikalischen Beiträgen bis hin zur Videographie. Stück für Stück entsteht so eine schillernde Collage: authentisch, transformativ, mitreißend!
Die zentralen Beiträge entwickeln die jungen Geflüchteten gemeinsam mit den beteiligten Künstler*innen unmittelbar vor der Aufführung während eines dreitägigen Kreativ-Workshops.
Die mitwirkenden Geflüchteten haben im Vorfeld über einen längeren Zeitraum ein Vertrauensverhältnis zu dem Projektteam aufgebaut; ihr Wohlbefinden steht für uns an erster
Stelle.
Das Konzept ist unter der sorgfältigen Begleitung
von professioneller, psychosozialer Betreuung entwickelt worden, um eine Retraumatisierung der Jugendlichen zu vermeiden.
178 begeisterte Zuschauer*innen verfolgten im September 2018 den fünften Culture Slam unter dem Titel „Von weit gekommen…“ auf der Bühne des Bonner Pantheon Theaters.
Regie: Geneviève Richarz
Poetry Slam: Sarah Kersting & Julius Esser
Videografie: Julia Kuntze
Musik: Maxim, Calvin & Malte, Klaas Sitter
Kontakt: cultureslam@politikatelier.de
Culture Slam "Zwischen zwei Welten schwebend"
Mai 2019 in der Bundeskunsthalle Bonn
Kurzfilm zum Culture Slam V: "Von weit gekommen..."
September 2018 im Pantheon Theater Bonn
Culture Slam: „Angekommen?! Zukunfts(t)räume und Realitäten“. Mai 2015 im Anno Tubak