Der Vogel ist gelandet: Die Operation Kolibri startet


Von der Konzeptentwicklung, über die Akquise von Fördermitteln bis zur Umsetzung: Die Verwirklichung einer Projektidee ist ein hartes Stück Arbeit. Doch spätestens, wenn sich das Vorhaben mit Leben füllt, ist jede Anstrengung vergessen. Es ist beeindruckend, wie eine bis dahin abstrakte Idee sich aufschwingt, die konzeptionelle Brutstätte zu verlassen, um sich in den Köpfen und Herzen der Menschen einzunisten.

 

Im Fall der Operation Kolibri ist dieser sich nun vollziehende Übergang vom Ideellen zum Materiellen eine besondere Erfahrung. Denn so groß unsere innere Überzeugung auch sein mag, eine gewisse Unsicherheit lässt sich zum Auftakt eines Projekts derartiger Größenordnung erfahrungsgemäß kaum vermeiden. Schließlich bleibt die Planung, sämtliche Bemühungen zum Trotz, an einigen Stellen unverbindlich und vage, vereinzelte Variablen gezwungenermaßen unbestimmt.

 

Mit dem eigentlichen Projektbeginn fällt die im Zuge der Antragstellung suggerierte Kontrollillusion, entsprechend anfällig sind wir als Verantwortliche für sich einschleichende Zweifel. An Stelle der auf dem Papier fein säuberlich dargelegten Strategien zur Implementierung und Operationalisierung, treten dann schnell sehr konkrete Befürchtungen: Finden wir in kürzester Zeit die anvisierte Anzahl an Teilnehmenden? Gelingt es uns, andere für unser Vorhaben zu begeistern? Oder sind unsere Erwartungen und Ambitionen letztlich vielleicht doch zu hoch?

Nun, wo sich die Gruppe gefunden hat, sind sämtliche derartigen Bedenken verflogen. Angesichts unserer ersten gemeinsamen Treffen sind wir überwältigt, mit welcher Offenheit und Bereitschaft unsere siebzehn Teilnehmer*innen unsere ursprüngliche Idee nicht nur annehmen, sondern sich zu eigen machen. Diese individuelle Ausgestaltung des von uns lose definierten Rahmens ist dabei gewollt: Denn der Kolibri-Gedanke manifestiert sich nur in der Begegnung mit und innerhalb der Gruppe, als Teil des Schwarms leuchtet jedes Federkleid umso heller in seiner Einzigartigkeit.

 

 Auch innerhalb des Projektverlaufs befinden wir uns aktuell an eben jenem bedeutsamen Schritt von der abstrakten Betrachtung hin zur konkreten Handlung. Nun stehen die Teilnehmer*innen ihrerseits vor der Herausforderung, ihre Vorhaben zu verwirklichen. Vermutlich werden auch sie dabei nicht vollständig von Zweifeln verschont bleiben. Wir sind jedoch sehr zuversichtlich, dass analog zu unserer Erfahrung am Ende die Freude am eigenen Gestaltungswillen überwiegt. Wir empfinden die Zusammenarbeit mit den Kolibris nämlich uneingeschränkt als große persönliche Bereicherung und blicken gleichermaßen ge- und entspannt auf die weitere Entwicklung.

 

Euer Kolibri Julian